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222463

(1974) Heidelberger Jahrbücher, Dordrecht, Springer.

Kilian, Ottheinrich und Paracelsus

Joachim Telle

pp. 37-49

Zum Ausgang des 16. Jahrhunderts wurde von dem schlesischen Mediziner und Kölnisch-kurfürstlichen Rat J. Huser, tatkräftig unterstützt von Kurfürst Ernst von Bayern und Erzbischof von Köln, die erste umfänglichere Ausgabe von Schriften Theophrasts von Hohenheim besorgt. Bei der Edition konnte er sich auf "etliche Auto-grapha und andere manuscripta"aus der "herrlichen Bibliotheca zu Neuburg an der Thonaw'stützen, was ihn veranlaßte, gelegentlich seines Dankes an Helfer und Textvermittler an erster Stelle Pfalzgraf Philipp Ludwig zu nennen 1). — Im Zusammenhang mit seiner bis heute grundlegend gebliebenen kritischen Musterung der in Handschriften und Drucken verstreuten Paracelsus-Überlieferung entdeckte K. Sudhoff um 1900 erneut in Neuburg eines der wenigen "Zentren", an denen man bereits im 16. Jahrhundert medizinisch-naturwissenschaftliche und theologische Schriften des heftig bekämpften und umstrittenen Paracelsus gesammelt hatte. Wiederum wurde deutlich, daß die Neuburger Bibliothek nach dem Tode Paracelsus' im deutschen Kulturgebiet zu den wichtigsten Ausstrahlungszentren des Paracelsismus zählte. Kurfürst Ottheinrich und sein langjähriger Vertrauter Kilian rückten ins Blickfeld der Para-celsusforschung, und zahlreiche Fragen erhoben sich: Dürfen Ottheinrich oder Kilian als frühe Anhänger Theophrasts gelten? Wie war ihr "Paracelsismus"motiviert, und wie hat er sich ausgedrückt? Hatte Paracelsus im Verlaufe seines umgetriebenen Lebens Neuburg aufgesucht, hier Freunde gefunden und Handschriften deponiert?

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-642-65894-5_3

Full citation:

Telle, J. (1974)., Kilian, Ottheinrich und Paracelsus, in Heidelberg Universitäts-Gesellschaft (Hrsg.), Heidelberger Jahrbücher, Dordrecht, Springer, pp. 37-49.

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