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220194

(2000) Oper im 20. Jahrhundert, Stuttgart, Metzler.

Zum Musiktheater der Neuen Sachlichkeit

Nils Grosch

pp. 130-154

Ein augenfälliger Widerspruch tut sich in der kulturhistorischen Betrachtung der Weimarer Republik auf, mit den Worten des Historikers Detlev J. K. Peukert ein Widerspruch zwischen der »optimistischen Zeichnung kultureller Avantgardeleistungen« auf der einen und der »pessimistischen Vision politischer und sozialer Misere« auf der anderen Seite.1 Eine entscheidende Antwort auf die Frage nach einer sinnvollen Vermittlung gibt die Neue Sachlichkeit, die im Mittelpunkt der progressiven künstlerischen Erscheinungen dieser Epoche stand: Sie stellte das Herausweisen kultureller Avantgardeleistungen aus den gesellschaftlichen Errungenschaften und den Alltäglichkeiten in Frage, wollte den Künstler weder geistig noch historisch vor der sozialen Allgemeinheit verstanden wissen, sondern ihn in dieser positioniert sehen und setzte so der Weitabgewandtheit des Expressionismus einen nüchternen Realismus auch bezüglich der politischen und sozialen Wirklichkeit entgegen.2

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-03796-1_5

Full citation:

Grosch, N. (2000)., Zum Musiktheater der Neuen Sachlichkeit, in U. Bermbach (Hrsg.), Oper im 20. Jahrhundert, Stuttgart, Metzler, pp. 130-154.

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