Netzwerk Phänomenologische Metaphysik

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Einleitung

Guido Antonio de Almeida

pp. 1-30

Die Repräsentationstheorie Husserls, die er zum ersten Mal in LU1 formulierte, ist möglicherweise nicht die Grundidee, wohl aber eine der wichtigsten Hypothesen seiner ersten phänomenologischen Untersuchungen. Sie mußte zwar mit der Entdeckung der transzendentalen Subjektivität und der transzendentalen Konstitution einen neuen Sinn annehmen, indessen blieb der Hauptgedanke dabei stets derselbe : die Gegenstände unserer Erkenntnis stellen sich selbst aufgrund intuitiver Inhalte im Erlebnisstrom des Bewußtseins dar, wobei der intuitive Inhalt erst mittels einer subjektiv vollzogenen Auffassungssynthese zu einem (den Gegenstand) darstellenden wird.2 Schon auf der untersten Erkenntnisstufe ist der intuitive Inhalt der bloße Bestand an sinnlichen Merkmalen, welche "außer der Auffassung" bloß "Empfindungsdaten" sind. Seinerseits kann dann der erste, aufgrund dieser sinnlichen Gegebenheiten konstituierte, Gegenstand den repräsentativen Anhaltspunkt für eine zweite Auffassungssynthese geben u.s.w. in infinitum. Die Erkenntnis hat somit auf allen Stufen zwei verschiedene Prinzipien: die Auffassungssynthese und den intuitiven Darstellungsinhalt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-017-6538-1_1

Full citation:

de Almeida, G.A. (1972). Einleitung, in Sinn und Inhalt in der genetischen Phänomenologie E. Husserls, Dordrecht, Springer, pp. 1-30.

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