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221549

(1973) Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Die zunehmende Soziologisierung der Medizin

Manfred Pflanz

pp. 588-600

Die Geburtsstunde der Medizinsoziologie als organisierter und teilinstitutionalisierter Begegnung zwischen Soziologie und Medizin läßt sich ziemlich genau angeben: 30. Juni 1958 1. Geburtsort: Köln. Als Anwesender bei der ziemlich mühelosen Entbindung einer schwachen, aber lebensfähigen Frühgeburt kann ich heute konstatieren, daß der Geburtshelfer René König unter Assistenz der »Hebamme« Margret Tönnesmann eine verschleppte Querlage elegant gewendet und per vias naturales ohne chirurgischen Eingriff und ohne wesentliche Komplikationen ans Licht der Welt bringen half. Die Mutter »Soziologie« erholte sich rasch, zeigte jedoch kein sonderlich lebhaftes Interesse an dem noch unreifen Neugeborenen, das lange Zeit brauchte, um mit 9–12 Jahren mit den Gleichaltrigen laut mitschreien zu können. Der Vater »Medizin« versuchte sich lange Zeit elegant den Unterhaltsverpflichtungen zu entziehen, bis er sich weniger aus dem Gefühl der Vaterpflichten heraus, als vielmehr um der wenig geliebten Mutter eines auszuwischen, in verdächtiger Weise des inzwischen kräftiger gewordenen Kindes annahm.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-83511-6_37

Full citation:

Pflanz, M. (1973)., Die zunehmende Soziologisierung der Medizin, in G. Albrecht, H. Daheim & F. Sack (Hrsg.), Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 588-600.

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