Netzwerk Phänomenologische Metaphysik

Repository | Book | Chapter

Fazit und Ausblick

Thomas Kühn

pp. 273-297

In den vorangegangen Abschnitten wurde herausgearbeitet, wie zentral die Sozialpsychologie für das Verständnis des modernen Alltags ist. Umso auffallender ist es, wie wenig präsent in Deutschland die Sozialpsychologie im öffentlichen Diskurs ist, der außerhalb der eigenen Fachgrenzen geführt wird. Nicht nur für die kritische Sozialpsychologie, sondern für die gesamte Disziplin lässt sich eine Kluft zwischen der hohen gesellschaftlichen Bedeutung auf der einen Seite und der schwachen öffentlichen Repräsentanz ausmachen. Die Diskussion gesellschaftlicher Fragen in den Medien etwa wird mit wenigen Ausnahmen, wie die von Harald Welzer, Philosophen, Soziologen, Politikwissenschaftlern, Kulturwissenschaftlern oder gar Wirtschafts-, Natur- und Rechtswissenschaftlern überlassen. An den Lehrstühlen für Sozialpsychologie dominieren experimentelle und implizite Verfahren, die Verwendung und die Lehre von qualitativen Verfahren ist allenfalls ein Randphänomen. Es ist bezeichnend, dass es eher Soziologen und Soziologinnen wie Eva Illouz oder Jean-Claude Kaufmann sind, die sich im Rahmen ihrer Studien qualitativer Methoden bedienen und dabei auch auf sozialpsychologisches Terrain begeben.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-06468-6_7

Full citation:

Kühn, T. (2015). Fazit und Ausblick, in Kritische Sozialpsychologie des modernen Alltags, Dordrecht, Springer, pp. 273-297.

This document is unfortunately not available for download at the moment.