Netzwerk Phänomenologische Metaphysik

Repository | Book | Chapter

207619

(1995) Germanistik und Komparatistik, Stuttgart, Metzler.

Literatur als inhärente Komparatistik

Renate Homann

pp. 92-110

Germanistik ist Komparatistik — diese These gilt es im folgenden zu begründen. Der Gegenstand jeder Literaturwissenschaft, die Literatur, ist — so das Argument — durch eine inhärente Komparatistik gekennzeichnet: Literatur hat sich immer in der Rezeption anderer Literatur konstituiert.1 Die Neuere deutsche Literaturwissenschaft, auf die sich meine These bezieht, versteht sich selbst indes nicht explizit als Komparatistik. Das ist um so weniger einsichtig, als die deutsche Literatur seit dem Ende des 18. Jahrhunderts zudem aufgrund der ihr inhärenten Komparatistik so etwas wie einen Sonderweg gegangen ist. Kants Kritik der Urteilskraft hat dazu nicht nur entscheidende innovative Anstöße, sondern darüber hinaus auch der gegenwärtigen wissenschaftlichen Theorie Kategorien zur Explikation dieses Phänomens an die Hand gegeben. Die zentrale Kategorie ist die des Ästhetischen. Sie erlaubt es, die Differenz der neueren deutschen Literatur zu älterer Literatur und zu nicht-ästhetischer Literatur — zumindest in der Weise einer Hypothese — zu explizieren.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05561-3_7

Full citation:

Homann, R. (1995)., Literatur als inhärente Komparatistik, in H. Birus (Hrsg.), Germanistik und Komparatistik, Stuttgart, Metzler, pp. 92-110.

This document is unfortunately not available for download at the moment.